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Webseite als App verfügbar machen

Webseite als App verfügbar machen

Die eigenen Webangebote auch per App verfügbar zu machen, ist angesichts der steigenden Mobilität ein verständlicher Wunsch von Unternehmen.

Doch von einer mobilen App erwarten User viel mehr als nur eine reine Kopie der Firmenwebseite.

Für welches Unternehmen eignet sich eine App?

Apps sind nicht nur zur Werbung von Neukunden sinnvoll, sondern beweisen auch als Zusatzfunktion für Bestandskunden eine hohe Kundenorientierung.

Aber die Relation zwischen Aufwand, Kosten und Nutzen muss natürlich gewahrt bleiben. Genauso wenig wie es sich für den Dönerladen an der Ecke lohnt einen Werbespot im TV zu schalten, lohnt sich für ihn eine eigene App. In diesen Größenordnungen ist eher eine mobile Webseite zu empfehlen.

Für landesweit agierende Firmen, Onlineshops, Ketten oder Großunternehmen, die einen großen Kundenkreis haben, ist eine eigene App dagegen sehr attraktiv.

Warum eine App und keine mobile Webseite?

Warum nicht beides? Eine mobile Webseite sollte für große Firmen natürlich auch mit ins Marketing-Repertoire gehören! Eine App allerdings unterscheidet sich aber gegenüber einer mobilen Webseite in einigen Dingen:

Das Wort „App“ steht für „Applikation“, also „Anwendung“. Deswegen sollte man eine App auch so gestalten, dass der User interagieren kann. Während eine mobile Webseite eher passiv abgerufen werden kann, bietet eine native App viel mehr Möglichkeiten, mit der Technik im Smartphone zu spielen. GPS, Kamera, Bewegungssensor, das alles kann in einer App verwendet werden.

Weiterer  Vorteil von mobilen Apps: Sie werden dauerhafter genutzt; wenn man die Spiele-Apps hinzurechnet, mittlerweile sogar mehr als mobile und Desktop-basiertes Web zusammen.

Inhalte destillieren

Um eine erfolgreiche App zu kreieren, sollte eine Firma erst einmal ihr Profil, die Produkte und die beabsichtigte Wirkung der App analysieren. Wer keine eigene Marketing-Abteilung hat, dem können Agenturen helfen, denn wenn man nicht gelernt hat, sich von außen zu analysieren, fällt es schwer, die eigene Betriebsblindheit abzulegen und tatsächlich objektiv über das eigene Geschäft zu urteilen. Fragen, die helfen, die eigene App-Strategie zu entwickeln:

  • Möchte ich vorwiegend Neukunden werben, Bestandskunden halten oder einfach meinen Kunden einen zusätzlichen Kanal für Aufträge bieten?
  • Was findet der Kunde an der aktuellen Webseite und den Produkten besonders nützlich oder interessant?
  • Welche Produkte oder Dienstleistungen biete ich an, und möchte ich alles bewerben oder nur ausgewählte Teile meines Portfolios?
  • Wie sieht meine Zielgruppe aus? Für wen gestalte ich die App?
  • Wie möchte ich diese Zielgruppe ansprechen? Ernst, humorvoll, oder informativ?
  • An welchen Orten und in welchen Situationen sind meine Produkte relevant?

Dadurch mit klaren Vorgaben bewaffnet, fällt es viel leichter, eine runde App zu entwickeln, die auf den Punkt genau trifft.

Produkte schön verpacken

Irgendeine App zu erstellen reicht noch lange nicht. Die Nutzer müssen sie auch nutzen wollen. Deutlicher Mehrwert für den Kunden oder Kreativität – oder beides - sind jetzt das A und O.

Häufig sind Apps überhaupt keine direkte Abbildung der Produkte, besonders, wenn nur sehr abstrakte Angebote und Dienstleistungen vorhanden sind. Hier hilft es, gewisse Eigenschaften des Produkts oder der Firma zu abstrahieren und seine App ähnlich einem Werbespot oder einem Werbegeschenk zu entwickeln.

Wenn sie Spaß macht, zum Träumen anregt oder einfach praktisch ist, wird sie sich eher zum Erfolg entwickeln als eine App, die eigentlich eine pragmatisch-kurze Webseite werden wollte.

Bei aller Abstraktion sollte man aber nicht vergessen: ein deutlicher Hinweis auf die „sponsernde“ Firma sollte immer integriert werden, damit Sie auch etwas von der App haben. Wenn Sie es möchten, haben Sie sogar die Möglichkeit, die App als Kanal zum Direktmarketing zu nutzen.

Attraktive und nützliche Inhalte schaffen

Service mit Mehrwert: Nehmen wir an, Sie vertreiben deutschlandweit Blumen, Schmuck, oder Geschenke. Da passt doch wunderbar eine App, die auf den Kalender des Smartphones zugreift und rechtzeitig an Jubiläen, Geburtstage und hohe Feiertage wie beispielsweise den eigenen Hochzeitstag oder den Valentinstag erinnert! Als Mehrwert dazu dann gleich die Option, Blumen oder Geschenke zu schicken, und gestresste Ehemänner oder vergessliche Manager werden Ihnen danken!

Zusätzlicher Kundenkanal: Ein Reprographiedienstleister zum Beispiel kann seinen Kunden über seine App direkten Zugriff auf seine eigenen Druckaufträge ermöglichen und so selbständig kurzfristige Änderungen machen lassen.

Mehrwert schaffen Sie auch immer durch praktische Informationen, die der Kunde situativ bedingt nutzen kann. Reisebüros oder Reiseveranstalter – jetzt im Sommer hoch im Kurs - können ihren Kunden beispielsweise kompakte Informationen zu ihren Reiseländern geben: Impfungen, Zollbestimmungen, was sollte man auf jeden Fall mitnehmen? So bleibt man dem Urlauber noch besser in Erinnerung, und er kommt für die nächste Buchung wieder zurück.

Saisonale Gartentipps und Pflanzideen von Gartencentern, eine „Wie Baue Ich“-App mit Anleitungen und Produktinfos für Baumärkte oder Baustoffhandel, exklusive Rezepte und Kochtipps von einem Lebensmittelproduzenten, oder vielleicht ein verrücktes Spiel mit Tieren von einem Futter-Onlineshop – den Ideen sind kaum Grenzen gesetzt!

Lassen Sie Ihrer Phantasie  erstmal freien Lauf, programmieren kann man später!

Android, iPhone, oder mehr?

Diese Frage zwischen diesen beiden marktführenden Plattformen ergibt sich, sobald man dann in die Erstellung geht. Es gibt natürlich noch viele Unterschiede in der App-Programmierung zwischen iPhone und Android. Daher muss man für beide Plattformen getrennt programmieren und sich je nach Budget eventuell vorher Gedanken machen, für welchen Markt man zuerst oder exklusiv zur Verfügung stehen will.

Man kann sich statt einer nativen App auch für eine Web-App entscheiden, die unabhängig vom Smartphone-OS im Browser läuft und vom Kunden als Bookmark gespeichert anstatt heruntergeladen wird. Die technischen Möglichkeiten – insbesondere bei der Hardwarenutzung – sind hier noch nicht ganz so weit wie bei nativen Apps, aber stark im Kommen. Da der Vertrieb hier nicht über AppStore oder AndroidMarket geschieht, sind Updates viel schneller zu erledigen. Allerdings werden native Apps eher genutzt, da sie bequemer zu erreichen sind.

Mit Angeboten wie appinstitute kann man Apps für Android, iPhone und Windows übrigens auch selber programmieren und die ersten Ergebnisse schon mal begutachten. Allerdings sind hochwertige, schöne Resultate und aufwendigere Apps, wie man sie bei einer guten Agentur bekommt, damit nicht unbedingt zu erzielen.

Auch Ihre App braucht Werbung!

Eine App ist kein Selbstläufer. Mit dem Anbieten über den AppStore oder Android Market allein ist es nicht getan. Wenn die App zwischen tausenden anderen Apps untergeht, bekommen Sie nicht viel zurück.

Daher: Nutzen Sie alle Kanäle um die App bekanntzumachen! Ihre eigene und Partnerwebseiten, Newsletter an Kunden, Social Networks,  Werbung vor Ort und Pressemitteilungen an Print- und Online-Medien sollten den Launch der App und ihre Funktion bekanntmachen.

Der Erfolg wird sich dann nicht nur kurzfristig, sondern auch auf Dauer einstellen.