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Pay with a Tweet: Social-Payment für Unternehmen

Internet-Nutzer zahlen nicht gerne für Inhalte. Zumindest wenn sie dafür Bares auf den virtuellen Tisch legen sollen. Mit ihren Empfehlungen an Freunde im Social Web sind sie hingegen weitaus großzügiger. Bezahlen mit dem sozialen Netzwerk, genau hier setzt der Gedanke des Social-Payment-Systems „Pay with a tweet“ an.

Bezahlen mit dem sozialen Netzwerk

Genau hier setzt der Gedanke des Social-Payment-Systems „Pay with a tweet“ an.

Pay with a Tweet: Social-Payment für Unternehmen

Die User bezahlen nicht mit Geld für die gewünschten Inhalte, sondern mit einem Tweet, einer Nachricht im sozialen Netzwerk Twitter. Im Fachjargon wird diese Taktik „Forced Viral“ genannt, erzwungene Viralität. Denn: Will der Internet-Nutzer Zugriff auf einen Inhalt, muss er zuvor seine Freunde und Bekannten darauf hinweisen – meist mit einer vorgefertigten Werbenachricht als Tweet verpackt und mit nur wenigen Klicks. Werden die virtuellen Freunde auf die Nachricht aufmerksam und wollen den im Grunde kostenlosen Inhalt ebenfalls beziehen, genügt auch für sie ein Klick auf den Tweet-Bezahlbutton und schon verbreitet sich die Werbebotschaft quasi viral über ihr Netzwerk weiter.

Es ist tatsächlich so einfach, wie in obigem Video.

Micro-Payments für gute Inhalte

Trotzdem gibt es sie noch: Die zahlungswilligen Internet-Nutzer! So etwa bei „Flattr“, ein Micro-Social-Payment-System, mit dem die User freiwillig Kleinbeträge für gute Inhalte bezahlen können. Das funktioniert so: Man meldet sich bei Flattr an und legt einen Betrag fest, den man monatlich für Inhalte im Web ausgeben möchte – beispielsweise fünf Euro. Nun kann man den Flattr-Button von Blog-Beiträgen, Websites oder Internetprojekten klicken und so seine fünf Euro an die Urheber der Inhalte verteilen. Einen Teil des Monatsbeitrags behält Flattr für die Pflege des Dienstes ein, der Rest wird gerecht verteilt: Belohnt der User zehn Beiträge im Netz, wird der Monatsbetrag durch 10 geteilt. Klickt er nur bei drei Inhalten den Flattr-Button, wird der Monatsbetrag gedrittelt.

Auch zu Flattr gibt es ein anschauliches Video:

Hinter dem klingenden Namen „Kachingle“ verbirgt sich ebenfalls ein Anbieter von Social-Payment-Services. Kachingle funktioniert ähnlich wie Flattr: Monatlich zahlt der User einen festen Betrag von fünf Dollar ein und kann diese dann über den Kachingle-Spendenknopf verteilen. Am Ende des Monats werden die fünf Dollar durch die Anzahl der Spendenklicks geteilt und verteilt (abzüglich Verwaltungskosten).

So nützt Social-Payment Ihrem Unternehmen

Und was haben nun Unternehmen von dieser Art der Zahlung? Einen unbezahlbaren Wert: Kostenlose Werbung und einen Multiplikationsfaktor der nahezu unendlich ist! Denn jeder User, der mit einem Tweet bezahlt, empfiehlt das Unternehmen automatisch weiter und setzt damit die virale Verbreitung in Gang. Im Fall von Flattr und Kachingle fließt sogar Geld für das Bereitstellen guter Inhalte – einen schöne Möglichkeit, kleinere Projekte oder den aufwändigen Unternehmensblog zu finanzieren.

Um Ihre Kreativität anzuregen, hier noch ein paar Ideen, was sich über Social Payment Systeme besonders gut promoten lässt:

  • Verkaufen Sie den Download von Whitepapers zu bestimmten Themen für einen Tweet. Das zahlt sich doppelt aus: Sie werden über soziale Netzwerke weiterempfohlen und machen sich zugleich einen guten Ruf als Experte für das Thema.
  • Haben Sie ein Fachbuch veröffentlicht? Wie wäre es mit einem Gratis-Kapitel oder der eBook-Ausgabe als Download. Der Lohn sind viele Tweets und sicherlich auch Leser, die sich das Buch anschließend als gedruckte Version im Handel kaufen.
  • Sie haben ein Sonderangebot oder einen Rabatt? Gewähren Sie diesen im Tausch für eine Weiterempfehlung. Diese Variante lässt sich auch am Point of Sale einsetzen, schließlich funktionieren Twitter, Flattr & Co. auch auf dem Smartphone.
  • Restaurants, Cafés und Gaststätten können ihren Gästen gegen einen Tweet zum Beispiel ein Gratis-Getränk ausschenken oder die neue Spezialität des Hauses servieren.
  • Ein qualitativ hochwertiger Unternehmensblog ist eine aufwändige Geschichte. Vielleicht lässt sich ein Teil des Aufwands durch den Flattr-Button neben den Blogbeiträgen refinanzieren.
  • Neue Projekte oder Produktentwicklungen können durch Micro-Payments vielleicht nicht vollständig finanziert werden, eine erste Anschubfinanzierung sollte aber drin sein.
  • Sie sind sich nicht sicher, ob ein Konzept wirklich marktfähig ist? Holen Sie sich finanzielle Unterstützung von Flattr-Usern und testen Sie gleichzeitig, was die Welt von Ihrem Vorhaben hält – denn nur wenn die Idee wirklich gut ist, werden die Flattr-Nutzer den Button klicken.

Genug Inspiration für den Einstieg? Oder haben Sie Social Payment Systeme selbst schon genutzt? Erzählen Sie uns von Ihren Erfahrungen und gerne auch von Ihren eigenen Projekten, die Unterstützung aus dem Social Web brauchen.