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Location Based Services

Location Based Services

Beim Siegeszug der Smartphones waren sie gleich mit dabei: standortbezogene Services, die Nutzer orten und ihnen Geschäfte oder Points of Interest vorschlagen, ihr geparktes Auto zu finden, oder zurückgelegte Entfernungen metergenau zu messen.

Location Based Services (LBS) oder Check-In Services wie foursquare oder Gowalla gewannen im letzten Jahr gleichzeitig mit dem Anstieg mobiler Internetnutzung rasant an Anhängerschaft.
Für manche Smartphone-Besitzer sind die standortbezogenen Dienste gar nicht mehr wegzudenken. Sie checken an ihrem aktuellen Standort ein, um ihren Freunden mitzuteilen wo sie sind. Sie spielen GPS-Spiele, oder sie nutzen die LBS-Dienste, um Informationen und Erfahrungen über Geschäfte, Clubs oder Sehenswürdigkeiten auszutauschen oder Sonderangebote zu bekommen.

Ganz wichtig für Firmen: Werbung kann diesen fleißigen Nutzern ebenfalls ortsbezogen und damit ganz gezielt präsentiert werden!

Wie wirbt man virtuell und location-basiert?

Menschen, die gerade vorbeilaufen, einfach eine SMS aufs Handy zu schicken, funktioniert nicht. Auch Location Based Advertising braucht ein Medium, genau wie eine Anzeige in der Zeitung.

Das Medium sind bei LBS vor allem die Check-In Services, die die potentiellen Kunden bereits nutzen. Der unschlagbare Vorteil gegenüber Anzeigenblättchen: das werbende Unternehmen zahlt nichts für die Veröffentlichung! Erst wenn Kunden für bestimmte Sonderangebote Geld bezahlen, wird eine Provision fällig. Für Promotion wie bei Foursquare entstehen bislang noch gar keine Kosten.

Großartige Gründe vor allem für kleine Geschäfte, sich mit dem neuen Werbemedium vertraut zu machen!

Symbiose-Effekte mit Foursquare

Foursquare macht es ganz deutlich: „Egal wie groß Dein Venue ist, von landesweiten Geschäftsketten bis zum Tante Emma Laden, Du kannst neue Kunden werben und Deine treuen Kunden mithilfe von foursquare Sonderangeboten belohnen.“ Die angebotenen Tools sind (bislang) kostenlos. Denn durch die von Preisen angelockten Nutzer erweitert foursquare seine eigene Reichweite – eine Win-Win-Situation.

Der große Vorteil an dieser Werbeform ist, dass man mit ganz simplen Mitteln – z.B. ein Stück Kuchen für jeden zehnten eingecheckten Besuch im Café an der Ecke – nicht nur einen einzelnen Kunden gewinnt, sondern auch noch dessen Freunde und Bekannte, die auch bei foursquare angemeldet sind! Um nämlich dieses Stück Kuchen als Treueprämie zu bekommen, muss der Nutzer jedes Mal einchecken, was automatisch seinen Freunden mitgeteilt wird. Wer am häufigsten am selben Ort eincheckt, wird virtueller Bürgermeister und kann ebenfalls besondere Deals bekommen.

Das sorgt beim teilnehmenden Unternehmen für einen viel weitreichenderen Werbe-Effekt, als die Standard-Taktik von Rabattmärkchen und Co. erreichen kann. Die Nutzerzahl von foursquare lag im Juni 2011 bei 10 Millionen weltweit und wächst weiter.

Die Entwicklung geht aber weiter: foursquare specials drängen sich nun sogar proaktiv auf den Handybildschirm: Usern, die gerade an einem Fitnessstudio oder einem Ladengeschäft vorbeilaufen, kann so ein Discount angeboten werden, wenn sie jetzt gleich kaufen. Auch von zu Hause aus lassen sich solche Specials finden.

Gowalla bewertet und wirbt

Gowalla macht ähnliches wie foursquare, ist aber laut eigenen Aussagen noch „viel mehr als nur einchecken“. Es ist eine Art sozialer Reiseführer oder Stadtmagazin, mit dem man digitale Souvenirs und Stempel sammelt, die man dann aber gegen „Belohnungen“ von realen Geschäften wieder eintauschen kann. Zusätzlich können Benutzer auch Bewertungen der besuchten Orte erstellen.

Wer hier werben möchte, kann sich einen individuellen, virtuellen Reisestempel zulegen. Man sollte auf jeden Fall auch seine Geschäftsdetails editieren und eine Begrüßung oder Promotion für die Besucher hinzufügen. Sich hier anzustrengen kann sich auszahlen, denn die bestbewerteten Geschäfte werden von Gowalla verstärkt beworben. Auch Events kann man hier promoten lassen.

Groupon wildert jetzt standortbezogen

Der Discount-Dienst Groupon bietet schon länger Deals auf nationaler und auch lokaler Ebene an, und ist vor Kurzem mit Groupon Now (bisher nur in den USA verfügbar) auch in mobile LBS eingestiegen. Der Unterschied zu den anderen Services: Ein User muss nicht einchecken. Mit den beiden Buttons „Ich bin hungrig“ und „Mir ist langweilig“ kann er sich Deals in der Nähe anzeigen lassen. Diese werden nur ganz kurzfristig innerhalb von Stunden angeboten und sollen so zu einer hohen Rate an Spontankäufen führen. Groupon arbeitet dabei auch mit Foursquare zusammen.

Facebook Places macht Vertrieb

Noch können nur Unternehmen innerhalb der USA teilnehmen, aber Facebook mischt mit Places natürlich auch mit im Reigen der Check-In Services. Das Angebot ist weniger spielorientiert, sondern ganz auf Sonderangebote und die soziale Komponente ausgerichtet. User checken auch hier an Orten ein und posten ihre besonderen Check-In-Deals direkt auf ihrer Facebook-Pinnwand. Um diese zu bekommen, sind sie gezwungen, Freunde in diesen Posts zu taggen, und erzielen durch höhere Reichweiten als noch im kleineren foursquare-Kreis möglich sind. Zu den Kosten, die auf anbietende Unternehmen zukommen, hält man sich bedeckt, es ist aber anzunehmen, dass Facebook wie auch bei Social Games einen prozentualen Anteil der Deal-Erlöse behalten wird.

Eine genaue, firmenrelevante Übersicht über die genannten und weitere Services und ihre Funktionen findet sich bei socialfresh.com. Aber Achtung: die dort genannten Daten beziehen sich vorwiegend auf den US-amerikanischen Markt!

Auch wenn einige Dienste bislang nur in den USA verfügbar sind, lohnt es sich doch, sie im Blick zu behalten. Denn früher oder später werden sie auch in Deutschland starten, und dann sollte man dabei sein um einen großen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz zu haben.

Warum Location Based Advertising funktioniert

„Wer jetzt und hier zuschlägt, bekommt etwas ganz Tolles für ganz günstig!“ Das ist die Quintessenz aller Location Based Deals. Der Kunde ist schon so gut wie im Laden und sitzt nicht prospekteblätternd zu Hause. Spontankäufe durch Neukunden kurbeln so den Umsatz an.

Dazu kommt bei Foursquare und Gowalla die Spielkomponente. Medaillen zu sammeln oder Bürgermeister eines Ortes zu werden und damit etwas umsonst zu bekommen, ist allein schon für viele Menschen Grund genug um an Ihrem Standort einzuchecken.

Der Werbeeffekt geht dadurch noch weiter, dass der User diese Deals und Freebies nicht nur zufällig durch reine Mundpropaganda, sondern systematisch im gesamten Freundes- oder Mitspielerkreis publik macht. Der Bekanntheitsgrad Ihres Unternehmens steigt durch solch eine Reichweite rapide an. So etwas erreicht kein Anzeigenblatt!

Für wen lohnt sich Location Based Advertising?

Die Teilnahme an Check-In Services ist für Unternehmen erst einmal kostenfrei, für darüber verkaufte Sonderangebote wird lediglich eine Provisionsgebühr fällig. Deswegen kann man diesen Werbeweg eigentlich allen Ladengeschäften und Locations empfehlen. Modegeschäfte, Fitnesstudios, Restaurants und Cafés sind prädestiniert für diese Dienste. Angebote sollten möglichst günstig, aber trotzdem mit der Provision im Blick kalkuliert werden oder so geplant sein, dass die Kunden noch zusätzliche Artikel erwerben.

Auch wer keine aktiven Promotions machen möchte, sollte sich mit den Services befassen und zumindest sein Geschäftsprofil bei den Anbietern up to date halten.  Allein damit kann man schon sehr viel Werbung machen  – und das absolut umsonst!

Location Based Services sind definitiv einer der Trends, die man nicht verpassen sollte!